das Jahr 2020 war ein in vielerlei Hinsicht besonderes Jahr. Die Corona-Pandemie hat unsere Lebens- und Arbeitsumstände bestimmt und verändert, wie es für die meisten von uns Anfang des Jahres nicht vorstellbar war. Aber wir – die TIB und ihre mehr als 550 Mitarbeiter:innen – haben diese Herausforderungen gut gemeistert. Es ist uns gelungen, die Literaturversorgung sicherzustellen: dank der TIB-Dokumentlieferung, dank der Online-Bestellungen mit Abholung vor Ort, dank zahlreicher elektronischer Angebote und natürlich dank des unermüdlichen Engagements der Kolleg:innen.
Beim Blick zurück auf das Jahr 2020 bleibt für uns aber viel mehr als Corona. Denn dieses Jahr war für die TIB auch ein sehr erfolgreiches Jahr: Die TIB wurde als „Bibliothek des Jahres 2020“ ausgezeichnet, Prof. (Univ. Simón Bolívar) Dr. Maria-Esther Vidal erhielt den Wissenschaftspreis des Stifterver-bandes, die DPC Fellowship, die höchste Auszeichnung im Bereich digitale Langzeitarchivierung, ging an Micky Lindlar und unser Open Science Lab wurde „Hochschulperle des Monats Januar“.
Mehr über das, was wir 2020 erreicht haben, was alles an der TIB passierte und welche neuen Projekte dazugekommen sind, erfahren Sie in unserem TIB-Report.
Das Open Science Lab der TIB zeigt, wie sich digitale Sammlungen öffnen und vernetzen lassen, um Inhalte besser nutzen zu können. Es unterstützt Wissenschaftler:innen, die beim Forschen, Lehren und Lernen das Internet als öffentlichen Raum nutzen. Der Stifterverband zeichnet dieses innovative Projekt mit der „Hochschulperle Offene Wissenschaft“ des Monats Januar aus.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN NIEDERSACHSEN
Der erste Stopp seiner Reise durch Niedersachsen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) führt Ministerpräsident Stephan Weil ans Forschungszentrum L3S der Leibniz Universität Hannover. Dort informiert er sich beim „Speed Dating“ über KI-Forschung. TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer präsentiert den Open Research Knowledge Graph (ORKG), einen Wissensgraphen, der den Wissensaustausch in der wissenschaftlichen Kommunikation in Zukunft erleichtern soll.
DIE TIB IN ZEITEN DER PANDEMIE
Anfang 2020 war das Coronavirus noch weit weg in China. Nun ist es in Deutschland und in Hannover angekommen. Die TIB schließt Mitte März ihre Türen. Ihre Infomationsversorgung hält sie jedoch mit verschiedenen Angeboten aufrecht – mit der Online-Bestellung von Literatur und der Abholung vor Ort, mit der TIB-Dokumentlieferung sowie mit zahlreichen elektronischen Angeboten, Webinaren und Online-Sprechstunden. Viele Mitarbeiter:innen ziehen ins Home Office um und arbeiten von Zuhause aus.
Forschungsdaten sind wahre Datenschätze – eine wertvolle Ressource für Wissenschaft und Forschung. Damit dieses große Potenzial auch nutzbar ist, müssen die Daten öffentlich zugänglich und systematisch erschlossen sein. Dieses Ziel hat die geplante „Nationale Forschungsdateninfrastruktur“ (NFDI). Drei Konsortien, an denen die TIB als Mitantragstellerin beteiligt ist, werden im Rahmen der Initiative NFDI gefördert.
TEILEN IN DER HOCHSCHULLEHRE!
Ob einzelne Visualisierungen, Videos, Podcasts, Skripte, Kursmaterialien oder komplette Vorlesungen – sogenannte Open Educational Resources (OER) können ganz unterschiedlicher Natur sein. Das OER-Portal twillo, eine nachhaltige Plattform für den Austausch von freien Bildungsressourcen, startet seine Beta-Testphase. Lehrende der niedersächsischen Hochschulen können das Portal nun mit hochwertigem Inhalt füllen.
#vBIB20 – DIE VIRTUELLE KONFERENZ
In Zeiten, in denen persönliche Treffen zu Fortbildung, fachlichem und sozialem Austausch nicht möglich sind, veranstalten der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) und die TIB gemeinsam die #vBIB20 – die virtuelle Konferenz rund um Bibliotheken, Informationseinrichtungen und alle, die für sie arbeiten. Drei Tage, fast 70 Stunden Programm, mehr als 100 Beiträge und über 3.000 Anmeldungen – die #vBIB2020 ist ein voller Erfolg.
„BIBLIOTHEK DES JAHRES 2020“
Der Deutsche Bibliotheksverband und die Deutsche Telekom Stiftung zeichnen die TIB für ihre herausragende Arbeit als „Bibliothek des Jahres 2020“ aus. Damit würdigen sie die Bibliotheksarbeit der TIB im Bereich Open Science, Open Access, Forschungsdaten und der digitalen Langzeitarchivierung sowie ihre Entwicklungen von Services an der Schnittstelle von analogen und digitalen Formaten. Wir freuen uns und sagen Danke für diese tolle Auszeichnung!
Wo befanden sich Orte des Gestapoterrors im heutigen Niedersachsen? Welche Gebäude nutzte die politische Polizei während des Nationalsozialismus? Welche Bedeutung hatten Verkehrsmittel und -wege für die damalige Standortwahl? Antworten auf diese Fragen soll das Projekt „Orte des Gestapoterrors im heutigen Niedersachsen“ geben, das die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und die TIB gemeinsam durchführen.
ERNEUT OPEN LIBRARY BADGE FÜR DIE TIB
Für ihren Einsatz für mehr Offenheit in Wissenschaft und Gesellschaft erhält die TIB den Open Library Badge 2020. Mit zehn Kriterien erfüllt sie die meisten Kriterien unter allen bisherigen Badge-Träger:innen. An den wenigen noch offenen Punkten, wie der barrierefreien Gestaltung der Webseite, wird gerade gearbeitet. Die TIB will den Gedanken der Offenheit auch in Bereichen abseits klassischer Open-Science-Themen noch stärker verankern.
Prof. Dr. Sören Auer ist Finalist bei der Falling Walls Conference 2020. In der Kategorie „Science and Innovation Management“ ist er mit dem Wissensgraph-Projekt Open Research Knowledge Graph (ORKG) nominiert. Die TIB denkt dabei Wissenskommunikation neu: Statt auf statische PDFs setzt sie auf Wissensgraphen. Wissen unterschiedlichster Form – Texte, Bilder, Videos, 3D-Modelle und vieles mehr – soll mithilfe von Wissensgraphen vernetzt werden. Diese sollen verschiedene Forschungsideen, -methoden und -ergebnisse maschinenlesbar darstellen, sodass völlig neue Zusammenhänge von Wissen zutage treten.
CODING DA VINCI NIEDERSACHSEN 2020
Der Kultur-Hackathon vernetzt die Kultur- und die Technikwelt. Vielfalt und Rekorde zeichnen das digitale Kick-off-Treffen in Hannover aus: Noch nie standen so viele Datensets (45) aus so vielen Kulturinstitutionen (36) zur Wahl, noch nie kamen so viele digitale Kommunikationstools (6) auf einmal zum Einsatz und noch nie stand ein Moderator vor einem so leeren Raum, obwohl fast 200 Gäste angemeldet waren. Nach einer sehr intensiven Projektphase wurden im Januar 2021 vier herausragende Projekte ausgezeichnet.
MICKY LINDLAR AUSGEZEICHNET
Micky Lindlar bekommt am World Digital Preservation Day – am 5. November 2020 – die DPC Fellowship von der Digital Preservation Coalition (DPC). Die höchste Auszeichnung der DPC gibt es als Anerkennung für einen bedeutenden und herausragenden Beitrag zur Sicherung des digitalen Erbes. Herzlichen Glückwunsch!
WISSENSCHAFTSPREIS FÜR MARIA-ESTHER VIDAL
Der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft „Forschung in Verantwortung“ geht in diesem Jahr an Prof. (Univ. Simón Bolívar) Dr. Maria-Esther Vidal, Leiterin der Forschungsgruppe Scientific Data Management der TIB. Die Auszeichnung würdigt die Arbeiten der Informatikerin zum wissenschaftlichen Datenmanagement. So verspricht beispielsweise das Zusammenführen umfangreicher und heterogener Datensätze viele Ansätze für neue Behandlungsmethoden von Krankheiten.
MEHR ALS 30.000 VIDEOS IM TIB AV-PORTAL
Die TIB feiert 30.000 wissenschaftliche Videos in ihrem AV-Portal. Eine beachtliche Zahl! Die Videos sind Wissenschaft in ihrer audiovisuellen Vielfalt – sie sind qualitätsgeprüft und stammen vor allem aus den Fachgebieten Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik.