der Beginn des Jahres 2025 stand ganz im Zeichen der externen Evaluierung, die im Februar stattfand. Das offizielle Ergebnis der Evaluierung, der sich die TIB als Leibniz-Einrichtung alle sieben Jahre stellen muss, haben wir Anfang Dezember erhalten:
Die TIB leistet herausragende Arbeit – als Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik und Naturwissenschaften und als Informationszentrum für die Digitalisierung der Wissenschaft. Die Leibniz-Gemeinschaft wird der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz die Fortführung der Förderung der TIB empfehlen. Darüber freuen wir uns sehr!
Was das Jahr 2025 außerdem für die TIB bereithielt, erfahren Sie in unserem TIB-Report, der die Vielfalt unserer Aufgaben und Aktivitäten widerspiegelt. Eine kleine Auswahl: In einem Interview spricht Prof. Dr. Sahar Vahdati über ihre Forschung zu Künstlicher Intelligenz und ihre zukünftigen Forschungsthemen an der TIB. Außerdem stellen wir neue Projekte wie den Aufbau zweier neuer Fachinformationsdienste sowie „KI in Museen“ vor und zeigen, wie wir kulturelles Erbe durch Langzeitarchivierung genauso sichern wie Forschungsdaten aus den USA.
Ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter:innen und Partner:innen, die das Jahr 2025 für die TIB so erfolgreich gemacht haben!
Auch 2026 werden wir gemeinsam daran arbeiten, Wissen so offen und zugänglich wie möglich zu machen.
Ihr
Sören Auer / Direktor der TIB
Prof. Dr. Sahar Vahdati hat seit Anfang Oktober 2024 eine Professur an der Leibniz Universität Hannover und leitet die Forschungsgruppe „AI and Scholarly Communication“ an der TIB. Im Interview spricht sie über ihre Forschung zu KI, zukünftige Forschungsthemen und ihre bisherigen beruflichen Stationen.
Frau Professor Vahdati, Sie leiten an der TIB seit einigen Monaten die Forschungsgruppe „AI and Scholarly Communication“. Was können wir uns darunter vorstellen?
Als KI-Wissenschaftlerin verbinde ich theoretische Forschung mit praktischer Anwendung in der Wissenskommunikation und -erforschung. Mein Fokus liegt auf der Entwicklung KI-basierter Lösungen, um Prozesse für Forschende zu vereinfachen. Außerdem möchte ich dazu beitragen, dass Wissen für die Gesellschaft leichter zugänglich, besser überprüfbar und verständlicher wird.
Ein zentraler Aspekt meiner Forschung befasst sich mit großen KI-Modellen und ihrem Potenzial, die Entwicklung hin zu intelligenteren Systemen – künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) – voranzutreiben. Dabei stellt sich die Herausforderung, dass diese Modelle verlässliche und korrekte Informationen liefern müssen – besonders in sensiblen Bereichen wie Wissenschaft und bei der Bekämpfung von Falschinformationen.
Die TIB verfügt über umfangreiche wissenschaftliche und historische Wissensbestände, die helfen können, KI-Systeme genauer und zuverlässiger zu machen. Wenn wir dieses Wissen gezielt nutzen, können wir sicherstellen, dass KI-basierte Werkzeuge Forschenden und der Gesellschaft vertrauenswürdige und verständliche Informationen liefern. Deshalb arbeite ich daran, KI-Systeme mit strukturiertem Wissen zu verbessern, ihr logisches Denken zu schärfen und Werkzeuge zu entwickeln, die evidenzbasierte Entscheidungen unterstützen.
Anlässlich des „Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ am 11. Februar sprach Prof. Dr. Sahar Vahdati auch über die Rolle der Frauen in der Wissenschaft. Sie appellierte an alle jungen Mädchen, große Träume zu haben, an sich selbst zu glauben und sich von niemandem Grenzen setzen zu lassen, denn die Wissenschaft warte auf diese Mädchen.
Noch immer ist der Anteil unter den Professor:innen in Deutschland ungleich verteilt, weniger als ein Drittel sind weiblich. Wie sind Sie zur Wissenschaft gekommen und wie sah der Weg bis zur Professur aus?
Ich denke nicht nur an meinen persönlichen Weg, sondern auch daran, wie wichtig es ist, junge Mädchen, die von einer Zukunft in der Wissenschaft träumen, zu vertreten, zu ermutigen und zu stärken. Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist es, jungen Mädchen zu zeigen, dass alles möglich ist – dass sie alles erreichen können, was sie sich vorstellen. Alles beginnt im Kopf.
Schon als Kind hatte ich einen großen Wissensdurst und Entdeckergeist und wurde mit vier Jahren das jüngste Mitglied der Stadtbücherei. Als meine Eltern dies sahen, förderten sie unbewusst meine Zukunft, indem sie mit mir ein Spiel spielten, in dem ich eine Universitätsprofessorin war und ihre Fragen zu meinen „Vorlesungen“ beantwortete. Was spielerisch begann, wurde zu einer starken Bestätigung, die meine Träume und Ziele formte. Aber mein Weg war nicht einfach. Ich war immer in der Minderheit – geboren und aufgewachsen im Iran, wo die Rechte der Frauen derzeit stark eingeschränkt sind, habe ich wirklich verstanden, was es bedeutet, sich nach Freiheit, Gleichheit und Chancen zu sehnen.
Ich lebe seit über 15 Jahren in Deutschland und hatte das Privileg, Frauen auf beiden Seiten der Freiheit und der Wissenschaft zu erleben – auf der einen Seite, wo Frauen ständig für ihre elementarsten Rechte kämpfen müssen, und auf der anderen Seite, wo sie ermutigt werden, zu träumen, zu führen und gleichberechtigt ihren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Dieser Kontrast hat meine tiefe Wertschätzung für meine Wahlheimat Deutschland, für die Freiheit im Leben geprägt – und mein Engagement verstärkt, junge Frauen dabei zu unterstützen, ihre Träume in der Wissenschaft und in der akademischen Welt zu verfolgen.
Mein Weg zur Professur war hart, aber er hat sich gelohnt. Wenn ich es geschafft habe, dann werden es auch andere Frauen und Mädchen schaffen. Man muss träumen können, aber auch hart arbeiten und motiviert sein. Eine Familie, die einen unterstützt, und eine Gesellschaft, die einen ermutigt, können den Weg erleichtern, aber auch ohne diese Privilegien kann man erfolgreich sein – man kann sich durch Entschlossenheit und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten Möglichkeiten schaffen.
„Frau, Leben, Freiheit“ ist und bleibt für immer der richtige Slogan für uns. An alle jungen Mädchen da draußen: Habt große Träume, glaubt an euch selbst und lasst euch von niemandem Grenzen setzen.
Die Wissenschaft wartet auf euch!
Trotz bedeutender Fortschritte bei digitalen Technologien werden moderne wissenschaftliche Ergebnisse noch immer mit veralteten Methoden kommuniziert. In fast vierhundert Jahren hat sich die wissenschaftliche Literatur von physisch gedruckten Artikeln zu PDFs weiterentwickelt. Das Problem dabei: Diese elektronischen Dokumente sind immer noch textbasiert und daher nicht maschinenlesbar. Ein Computer kann die darin enthaltenen Informationen nicht ohne menschliche Hilfe interpretieren. Die meisten Ansätze setzen darauf, mithilfe künstlicher Intelligenz Maschinen darin zu schulen, textbasierte Informationen zu interpretieren – meist mit begrenztem Erfolg.
Ein Forschungsteam der TIB betrachtet das Problem nun aus einer anderen Perspektive. Dr. Markus Stocker erklärt:
„Viele Wissenschaftler:innen verwenden bereits Datenanalysetools, die Ergebnisse liefern, die Maschinen lesen können. Die Standardmethode zur Veröffentlichung dieser Ergebnisse besteht jedoch darin, sie in einem PDF-Dokument zu organisieren, das Maschinen nicht lesen können. Wäre es nicht effizienter, wenn wir Ergebnisse so veröffentlichen könnten, dass auch ihre ursprüngliche Struktur erhalten bleibt? Genau das ermöglichen Reborn Articles.“
Der Ansatz der Reborn Articles funktioniert mit gängigen Datenanalysetools und ermöglicht es Forscher:innen, Ergebnisse zu erzielen, die sowohl von Menschen als auch von Maschinen leicht gelesen werden können. Das bedeutet, dass andere Forscher:innen die Analysen selbst reproduzieren und sogar Reborn-Article-Daten als Excel- oder CSV-Dateien herunterladen können, die ebenfalls maschinenlesbar sind.
Beiträge im Norddeutschen Rundfunk, im Deutschlandfunk, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Hannoverschen Allgemeine – die Medien berichten immer wieder über verschiedene Themen der TIB. Eine Auswahl des Medienechos:
Im Deutschlandfunk-Format Campus & Karriere etwa stellt TIB-Mitarbeiterin Lisa Groh-Trautmann (ab Minute 24:55) das Citizen-Science-Projekt „Gestapo.Terror.Orte in Niedersachsen 1933–1945“ vor, das mit der Hilfe von engagierten Bürger:innen flächendeckend Standorte und Verbrechen der Gestapo in Niedersachsen auf einer interaktiven digitalen Karte dokumentiert.
In Fernsehbeiträgen im Norddeutschen Rundfunk (NDR), beim Online-Netzwerk Funk von ARD und ZDF, auf der Website der Tagesschau und in einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen geht es darum, wie die TIB Daten der Online-Plattform arXiv in einem sogenannten Dark Archive sichert, um sie im Krisenfall – etwa beim Verlust der in den USA liegenden Daten – zugänglich machen zu können. Auch Wolfgang Wick, Vorsitzender des Wissenschaftsrats und ärztlicher Direktor der Neurologischen Uniklinik Heidelberg, weist in einem Gastbeitrag „Europa rettet US-Forschungsdaten“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf die Rolle der TIB bei der Sicherung der arXiv-Daten hin.
Im Rahmen der Digitalisierung historischer Bestände hat die TIB eine besonders seltene Erstausgabe des ersten Bands von Karl Marx‘ Hauptwerk „Das Kapital“ aus dem Jahr 1867 digitalisiert. Die Ausgabe stammt aus dem historischen Altbestand der Bibliothek und enthält eine originale Interimsbroschur – eine provisorische Einbandform aus Papier oder dünnem Karton, die im 19. Jahrhundert üblich war, aber heute nur noch äußerst selten erhalten ist. Solche Funde sind von großer wissenschafts- und kulturhistorischer Bedeutung.
Neben den Erstausgaben der Bände 1 bis 3 hat die TIB auch kommentierte Ausgaben aus dem Nachlass des Wirtschaftswissenschaftlers, Politikers und Marx-Kenners Erich Gerlach erschlossen und digital zugänglich gemacht. Gerlachs persönliche Anmerkungen und Notizen eröffnen wertvolle Einblicke in die Marx-Rezeption der frühen Bundesrepublik und sind eine Bereicherung für die Forschung.
Die Digitalisate sind über das Portal Goobi der TIB abrufbar und Teil des stetig wachsenden digitalen Angebots. Dies umfasst zahlreiche Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die am TIB-Standort Rethen gescannt, erschlossen und – bei geklärter Rechtslage – frei online verfügbar gemacht werden. Damit leistet die TIB einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Sichtbarmachung von historischem Wissen für die Wissenschaft.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) bewilligt Anfang Juli 2025 Fortsetzungsanträge von neun Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Alle werden für weitere drei Jahre gefördert, darunter auch die Konsortien NFDI4Chem, NFDI4Culture und NFDI4ING, an denen die TIB maßgeblich beteiligt ist. Ziel der NFDI ist es, das Potenzial von Forschungsdaten als wertvolle Ressource für Wissenschaft und Forschung zu verbessern, indem der Zugang erleichtert und die Nachnutzung gefördert wird.
Die Bewilligung der zweiten Förderphase unterstreicht, wie erfolgreich die bisher geleistete Arbeit der Konsortien ist und bestärkt die beteiligten Partner:innen auf dem gemeinsamen Weg zu einer verlässlichen Forschungsdateninfrastruktur.
„Forschungsdaten sind ein unverzichtbarer Schatz für die Wissenschaft: Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur gewährleistet, dass Forschungsdaten auffindbar, sicher archiviert und langfristig zugänglich bleiben. Diese Daten sind eine essenzielle Ressource und bilden die Grundlage für eine zukunftsfähige Wissenschaft. Mit unserer langjährigen Expertise in digitalen Infrastrukturen und im Forschungsdatenmanagement übernehmen wir als TIB dabei eine zentrale Rolle, um eine nachhaltige Nutzung dieser Daten sicherzustellen“, erklärt TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer.
Ein zentraler Beitrag der TIB für die drei NFDI-Konsortien ist der Terminology Service für die Bereitstellung, das Management und die Kuratierung von Ontologien und Ontologie-Kollektionen.
In Zeiten, in denen Smartphones und Tablets für Schulaufgaben, Freizeitaktivitäten, in der Familie oder mit Freund:innen genutzt werden, verschwimmen die Grenzen zwischen verschiedenen Lebensbereichen immer mehr. Dies gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern setzt sich auch im Erwachsenenalter fort. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen lernen, ihre digitalen Lebens- und Lernwelten bewusst zu strukturieren. Genau darum geht es in dem Projekt DigiBound, an dem die Universität Osnabrück, die Hochschule Aalen und die TIB als Partnerinnen arbeiten.
Ziel des Projekts ist es, Fähigkeiten zur Selbstregulation, Handlungssteuerung und Entscheidungsfindung bei Schüler:innen ab der 5. Klasse zu fördern. Im Projekt wird ein Training entwickelt, erprobt und wissenschaftlich evaluiert, das anschließend im Unterricht genutzt sowie öffentlich als Open Educational Resource – also als freie und offene Lehr- und Lernmaterialien – zugänglich gemacht werden soll.
Die TIB bringt ihre Erfahrungen bei der mediendidaktischen Umsetzung des Trainings und in der Produktion digitaler Lernformate in das Projekt ein. Dazu gehören auch die Veröffentlichung und Verbreitung des Trainings als Open Educational Resource, als offene Bildungsressource, auf der Online-Plattform twillo und der Lernplattform TOERN.
„Mit unserer mediendidaktischen Expertise leisten wir einen wichtigen Beitrag zur zielgruppenorientierten Entwicklung und Produktion digitaler Lernformate für das Trainingsprogramm. Durch die Veröffentlichung als Open Educational Ressource ermöglichen wir es Lehrkräften, Kindern und Jugendlichen, unabhängig und flexibel auf die Inhalte zuzugreifen“, erläutert Margret Plank, Leiterin des Labs Nicht-Textuelle Materialien der TIB.
Neue maßgeschneiderte Informationsangebote für Forschende in Chemie und Physik: Die TIB erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Förderung für den Aufbau von zwei neuen Fachinformationsdiensten (FID). Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2026 starten die Arbeiten für den FID Chemie mit dem Schwerpunkt Molekülchemie sowie den FID Physik mit dem Schwerpunkt Plasmaphysik.
Ziel beider Fachinformationsdienste ist es, zentrale und überregionale Recherche- und Informationsplattformen aufzubauen, die Forschenden den Zugang zu bisher verstreuten wissenschaftlichen Informationen erleichtern.
„Als zentrale Informationsinfrastruktur für Technik und Naturwissenschaften sehen wir es als TIB als unsere Aufgabe, spezialisierte Dienste aufzubauen, die den Forschungsalltag verbessern. Die beiden neuen Fachinformationsdienste tragen dazu bei, Wissen schneller auffindbar zu machen und die Forschung in Deutschland nachhaltig zu stärken.“
Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB
Projektpartner des FID Chemie sind die KIT-Bibliothek sowie das KIT-Institut für Biologische und Chemische Systeme (IBCS). Der FID Physik wird gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) entwickelt.
Neben dem FID Chemie und dem FID Physik ist die TIB aktuell an zwei weiteren Fachinformationsdiensten beteiligt: Der FID move unterstützt die Mobilitäts- und Verkehrsforschung, der FID Materials Science Forschende in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik.
Traditionelles Kunsthandwerk, Rituale, Tänze, Spiele und die Zubereitung von Nahrungsmitteln – all das zeigen 15 historische Filme des Ethnologen Gerd Koch aus den 1960er-Jahren. Sie dokumentieren einzigartige kulturelle Zeugnisse des Inselstaates Tuvalu. In Zusammenarbeit mit der Regierung von Tuvalu lizenziert die TIB Tuvalu diese Filme nun für Bildung und Wissenschaft und stellt qualitativ hochwertige Digitalisate bereit.
Die vor über einem halben Jahrhundert in Tuvalu entstandenen Filme sind Teil der wissenschaftlichen Filmsammlung der ehemaligen IWF Wissen und Medien gGmbH, die seit 2012 zum Bestand der TIB gehört.
Seit Übernahme der Sammlung hat die TIB circa 3.200 wissenschaftliche Filme nach und nach in bestmöglicher technischer Qualität digitalisiert, um die digitale Langzeitarchivierung zu gewährleisten und sie für die Forschung dauerhaft verfügbar zu machen. Darunter sind die Filme aus Tuvalu, die Traditionen und Alltagspraktiken der Bevölkerung des im Pazifischen Ozean gelegenen Inselstaates dokumentieren. Sie werden im TIB AV-Portal ausschließlich für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt. Dabei gelten rechtliche Einschränkungen, insbesondere im Hinblick auf Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen.
Die Regierung von Tuvalu – vertreten durch das Ministerium für Inneres, Klimawandel und Umwelt – betrachtet die Filme als bedeutende Quelle zur Weitergabe traditioneller Kenntnisse und als wichtigen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes des Landes. Die Filme sollen insbesondere für Bildungs- und Forschungszwecke eingesetzt werden.
„Der Erhalt und die wissenschaftliche Erschließung von kulturellem Erbe in den Beständen der TIB, möglichst in Zusammenarbeit mit den Herkunftsgesellschaften, gehören zu den zentralen Aufgaben der TIB. Wir freuen uns, mit der Regierung von Tuvalu zusammenzuarbeiten und mit diesen einzigartigen Filmen einen kleinen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes des Landes leisten zu können“, sagt Prof. Dr. Sören Auer, Direktor der TIB.
Die TIB bietet mit ihren Formaten Schnittstellen zur Vernetzung und zum internationalen Austausch. Sie bringt Wissenschaft, Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft miteinander ins Gespräch und leistet damit einen Beitrag zur wissensbasierten Weiterentwicklung der Gesellschaft.
Auf der Bildungsmesse Didacta in Stuttgart präsentierte die TIB die digitale Lernumgebung eDoer. Bei der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Regensburg sowie der DPG-Herbsttagung in Göttingen stellte sie Services für Physiker:innen vor – von der TIB-Dokumentlieferung über das TIB AV-Portal bis zum Open Research Knowlege Graph und ORKG Ask.
Weitere Veranstaltungen für die Fachcommunitys, die die TIB 2025 organisiert hat oder an denen sie beteiligt war, waren beispielsweise die Webkonferenz „Wissenschaftliche Datenbanken im Vergleich – Qualität, Offenheit & KI im Fokus“ und das ScienceVideoCamp 2025 rund um Wissenschaftskommunikation im Videoformat.
Vor Ort in Hannover fanden die 18. ACM International Conference on Web Search and Data Mining (WSDM 2025), eine der führenden Konferenzen zu Websuche, Data Mining, Maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz, das OERcamp zu offenen Bildungsmaterialien, das Teaching AI Barcamp 2025 zum praktischen Einsatz Generativer KI in Bildungs- und Informationswesen, der 7. VIVO-Workshop und die MediaWiki Users and Developers Conference statt.
Den Abschluss machte – wie schon seit einigen Jahren – die virtuelle Konferenz #vBIB Anfang Dezember, bei der sich diesmal alles um das Thema „Digitale Offenheit“ dreht.
So vielfältig wie das Aufgaben- und Fächerspektrum der TIB ist, so vielfältig sind die Zielgruppenformate: So ging es beim Tech-Meetup der Wirtschaftsförderung Hannover um die Frage, welche Lösungen lokale Sprachmodelle für spezifische Anwendungen in Unternehmen bieten können.
Bei Veranstaltungen wie der „Nacht der Bibliotheken“ oder der „Nacht, die Wissen schafft“ bot die TIB mit ein buntes Programm für alle Altersgruppen. Am „Tag der Architektur“ hatten Besucher:innen die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen – genauer gesagt in den historischen Lesesaal im Marstallgebäude – zu werfen. Schon traditionell war die TIB beim Sommerfest der Leibniz Universität mit einem Bücherflohmarkt dabei. Auf Schloss Baum diskutierte TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer mit Schüler:innen über Künstliche Intelligenz (KI).
Beim Technik-Salon am 5. Juni 2025 drehte sich alles darum, wie Forschungsdaten – gerade im Hinblick auf die politische Lage in den USA – gesichert werden können und beim Technik-Salon im November ging es um „Digitale Souveränität – KI und Urheberrecht in Europa“.
Bei der „Langen Nacht der Berufe“ stellten die Auszubildenden sie wie schon in den Vorjahren die Ausbildung „Fachangestellte:r für Medien- und Informationsdienste“ – kurz FaMI – vor und bewarben die Ausbildungsplätze für 2026.
Nicht nur vor Ort, sondern auch virtuell konnten sich interessierte Bürger:innen mit TIB-Wissenschaftler:innen über die vielfältigen Themen der Bibliothek austauschen, etwa beim Speeddating beim Format „Book a Scientist“ der Leibniz-Gemeinschaft.
Ein Parlamentarischer Abend im Niedersächsischen Landtag, die Dialogformate „Leibniz im Landtag“ und „Leibniz im Bundestag“ sowie eine Delegationsreise mit der Leibniz-Gemeinschaft nach Japan standen ganz im Sinne des Austausches zwischen Politik und Wissenschaft. Außerdem gab es national und international zahlreiche Veranstaltungen, an denen die TIB-Mitarbeiter:innen mit mehr als 80 Vorträgen, Workshops und anderen Beiträgen teilnahmen. Dazu zählten beispielsweise die iPres, die wichtigste internationale Konferenz zur digitalen Langzeitarchivierung, die 2025 in Neuseeland stattfand, oder das 22nd Annual Meeting des renommierten Science and Technology in Society (STS) in Kyoto (Japan).